OBACHD!

Die Doku zu unserem Australien-Ausflug ENDE 2017 findet ihr da: https://cms.aussieautoblog2017.webnode.com/aussiautoblog-2017/

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Aussiautoblog-reloaded 2017

Nachdem der Blog einen sehr langen Sommer- und Winterschlaf hatte, gibt es bald wieder Neues zu lesen. Seit dem vergangenen Aufenthalt in Australien ist in Deutschland einiges passiert. Wir haben eine Firma gegründet - RadiergummiRacing.com und unsere australischen Vierräder, Egon, den Holden EJ und Thadeus, den Ford Falcon XL Futura, in Deutschland zugelassen. Besonders mit Egon haben wir den australischen Campingtraum weiterverfolgt und waren ebenso in Südfrankreich wie übers Wochenende am Bodensee. Weil Verschiffen so gar nicht in Frage kommt, müssen wir uns beim kommenden Roadtrip auf einen Mietwagen und gelegentliche Leihgaben von Freunden verlassen. Wir sind mega gespannt und ich freue mich schon aufs Berichten.

Bis bald & frohes Frieren ;-)

Mit Egon, dem Holden EJ, in Lacanau auf dem Campingplatz

 

Kapitel 15 - Es ist vorbei - fast

hier gehts zur Fotoshow

Gut zwei Wochen weilen wir wieder in good old germany. Die letzte Woche in Australien war nochmal ein richtiges Highlight. Gutes Wetter, coole Leute, schnelle Autos und alte Autos. Unser absoluter Höhepunkt war das Rennwochenende in Winton. Wir durften als Teammember bei unserem Freund George mithelfen. Wobei der Vauxhall Special trotzt frisch revidierter Maschine nach dem ersten wirklichen Rennlauf mit Öldruckverlust in die Box kam. Problem war der herausgerutschte Zündverteiler, der wiederrum den Kontakt mit der Ölpumpe verlohr. Gemeinsam mit Phil von Holden konnten wir den Mangel beseitigen. Leider nur für ein weiteres Rennen, welches er aber immerhin auf einem guten vierten Platz abschließen konnte. Unser Kumpel Noel startete im Motorradrennen und heizte in seiner Klasse auf den zweiten Platz. "Es ist nicht ganz so gut gelaufen, ich wollte gewinnen", waren seine Worte. Aber gut. Schlimmer war wohl das die Kühlbox mit dem eisgekühlten Bier noch zu Hause auf der Treppe stand.

Montag bis Mittwoch zu unserem geplanten Abflugtermin verbrachten wir dann größtenteils in Georges "Shed" – seiner Halle. Kupplung tauschen, Motor und Getriebe-Ausbau, ein Startverweigerer und ein Vorgriegs-Dodge mit fehlender Zündung standen auf der Menükarte. Es hat geschmeckt und wir haben mal wieder gemerkt, dass diese düsteren Räumlichkeiten mit Benzin in der Luft unser Place to be sind.

Mittwochs brachte uns George zum Flughafen, gut vier Stunden später erreichten wir Perth. Dort holten wir – zumindest meinen ersten Mietwagen – ab. Natürlich hatte ich die billigste verfügbare Kleinstwagenklasse gebucht. Aber, ach wie schade, die waren alle schon weg. Also gabs für den selben Preis einen Mitsubishi Lancer mit Null-Ausstattung. Da unsere Gastgeber um 14:00 Uhr noch arbeiten mussten sollte es noch einen Ausflug geben. Natürlich ins Oldtimer-Museum. Wie gewohnt strukturlos, aber voller Charme und ner Menge Infos. Mit dem neuen Gefährt unter dem Gesäß gings es anschließend zu Martin und Patrycyas neuem Heim. Auch ne hübsche Hütte, aber mit dem alten Surfercharme-Haus konnte es nicht mithalten. Zum Zeitvertreib besuchten wir noch Marios alten Späne-in-Säcke-Verpack-Arbeitgeber und tags darauf den Hafen in Fremantle, wirklich sehr lohnenswert. Unser letzter Sonnenuntergang war der absolute Kracher und völlig unerwartet gabs dann auch noch echte, wilde Delphine. Samstag Morgens kam der frühe Vogel – um vier klingelte der Wecker. Flughafen. Flug. Warten. Flug. Landung.

Die selbe Truppe, die uns am Flughafen Frankfurt abgegeben hat, holte uns auch wieder ab - bis auf einen dazugeborenen Bürger. Anna :-) . Trotz Übermüdung wurde es ne lange Nacht mit viel bla-bla. Tags drauf dann ein Grillfestchen bei bestem Wetter an der Halle und die Erkenntnis, das Getränke an der Tanke irre billig sind.

Montags starteten wir gen Stuttgart. Vorerst ins Hotel Mama. 5 Sterne sind auf jeden Fall angebracht. Die erste Woche war die reinste Hetz. Grillen, Kaffee, Feierabendbier, Steuerberater, Handy, Grillen. Ich habe mich tierisch über die vielen Einladungen gefreut. Schön zu wissen, das man so gute Freunde hat. Das war ja eines der Dinge die im Ausland definitiv gefehlt hat. In diesem Sinne: Danke an alle, die uns das Ankommen so schön gestaltet haben.

 

PS: Der Blog ist noch nicht vorbei. Holden & Ford sind unter Deck unterwegs Richtung Bremerhafen. Am 18.8.2014 kommen unsere beiden Hübschen hoffentlich unversehrt an.

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Kapitel 14 - Fahrzeugüberführung

Definitiv einer der tollsten Ideen die wir jemals hatten war es zwei alte Kärren 2000 Kilometer durchs Land zu bewegen, um dann pünktlich am Hafen zu sein. Anfangs sah es auch ganz gut aus. Nebst der Fahrerei hatten wir auch vor noch ein bisschen was von der Ostküste mitzunehmen. Allen Tipps konnten wir – dank unserer beiden blechernen Freunde – nicht nachkommen. Aber angekommen sind wir pünktlich – natürlich auf die letzte Minute.

 

-> -> -> ->Bilder gibz via Reisetagebuch. Habt Spaß

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Kapitel 13 - Bye, bye Byron

Wir sind zu echten Dauercampern mutiert. Das muss man zugeben. Zeit sich auf den Weg nach Melbourne und Richtung Heimat zu machen. In Erinnerung wird uns Byron Bay mit seinem idyllischen Campingplatz Tourist Village und seinen süßen Bars und Läden noch lange bleiben. Die Freunde, die wir hier kennengelernt haben nicht – also ich hoffe die bleiben in real. Über die vergangene Wochen, inklusive diverser Wochenendausflüge und Shoppingereignisse konnte ich ne Menge Videomaterial sammeln, dass ungeschnitten wohl Staub auf meiner Festplatte sammeln wird. Und da das Wetter derzeit auch nicht soooo super und die meisten Jobs erledigt sind, hatte ich mal ein bisschen Zeit am Rechner. In dieser Folge gibz also keine Bildershow, dafür aber ne Menge Bewegtbildmaterial. Habt Spaß.

Springbrook National Park - Mario, Anna, Egon

Abholung Ford Falcon - Anna; Matze, Thadeus

Cruisin Byron - Kamü, Mario, Anna, Egon, Thadeus

Die Dauercamper in Tourist Village - Matze, Björn, Alex, Tim, Tarde, Kamü, Romy, Mario, Anna, Egon, Thadeus, Nissan Patrol, Toyota Land Cruiser und diverse weitere Hauptdarsteller

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Kapitel 12 - Byron, Brisbane und der Osterhase

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Wow, wie die Zeit vergeht. Schon wieder ein Monat rum seit dem letzten Blogeintrag. Rausreden mit "Ich war im Stress" oder "Ist ja nix passiert, kann ich mich auf jeden Fall nicht. Ich lasse mal unsere ganzen kleinen Freuden-Funde in Sachen Kärren aus dem Text raus und packe sie in die Fotoshow rein. Das wird jetzt eh schon ne lange Geschichte.

Also, nachdem wir die Wochen im trauten Heim im Nirgendwo echt genossen haben, war die Vorfreude aufs Reisen geschwächt. Wir hatten einfach keine Lust mehr jeden Tag nach einem neuen Highlight zu suchen, nach einer Übernachtungsmöglichkeit für umme, einer Dusche unterwegs und Nudeln mit Tomatensoße aus Ermangelung an Kühlaggregaten für Frischzeug. Aber das Übelste war der Regen, mit dem Drehen des Zünschlüssels fing es an und hörte tagelang auch nicht mehr wirklich auf. Wohin jetzt? Was machen wir – und warum? Schwere Tiefphase an Himmel und Gemüt.

Aus dem Inland machten wir uns Richtung Coffs Harbour auf, unterwegs gab es auf Höhe Wollomombi noch einen Zwischenfall mit dem Anlasser. Fälschlicherweise beschuldigten wir die Batterie des Schwächelns, was uns 120 Dollar Schmerzgeld kostete. Dafür schickte uns der Batterieverkäufer in Dorrigo zu einem wirklich beeindruckenden Wasserfall. In Coffs Harbour angekommen, stellten wir dann fest, dass die Trefferquote, ob der Wagen anspringt oder nicht, einem uns nicht verständlichen Phänomen unterlag. Naja, nette Franzosen gaben Starthilfe und die Suche nach einer geeigneten Schrauberlocation begann.

Wir entschieden uns für eine Tankstelle mit Wiese und für das Zerlegen des fehlerhaften Aggregates. Eigentlich eine Sache von zwei Stunden, in Kombination mit sinnflutartigen Niederschlägen eine Tagesaufgabe. Zu guter Letzt lief der gute Egon wieder und wir machten uns Richtung Surfers Paradies auf. Dort hatte Mario noch einen Bekannten aus dem früheren Arbeitsumfeld. D. D hat einen Graffitti-Laden in Brisbane und eine eigene Wohnung in Surfers Paradies in der wir drei Nächte in einem echten Bett schlafen durften. Ja, und wirklich ist Surfers Paradies nicht so toll wie der Name. Riesen-Hochhäuser statt Surfermäßigem Charme. Nun gut, wir entschieden uns für die Weiterfahrt gen Brisbane. Weiterhin mit starken Schauern. Nach zwei weiteren Regentagen waren Egon, Anna und Mario bis aufs Metall nass und genervt. Rettung gabs im Hostel, beziehungsweise unter einem Dach auf dem Parkplatz. "Was ne coole Karre", hatten wir schon oft gehört, aber selten entfachte sich daraus eine Freundschaft wie mit Matze Klinger aus Heide. "Könnt ihr mal gucken, mein Auto springt nicht an", war dann die Frage am nächsten Morgen. Nach gelungener Reparatur meinte Matze er hätte noch mehr Kumpels mit kaputten Autos, wir könnten ihn ja nach Byron Bay begleiten. Sonst gab es eh nix zu tun. Also hin. Alex Land Cruiser und Tims Matzda Van waren zuerst dran. Beide mit ohne Tüv, beide mit für deutsche Verhältnisse Totalschäden.

Über die Mängelliste nach der technischen Inspektion haben wir herzlich gelacht und gemeinsam mit den Jungs beide Kärren binnen vier Tagen wieder auf die Straße gebracht. Weiterhin halfen wir den netten Französinnen (Startprobleme, weil abgesoffen, weil zu lange Musik gehört und dann so lange gegurgelt bis die Brennräume voll standen wir ein Bier nach dem ersten Nipp). Dann den lieben Deutschen mit ihrem süßen Hiace Van, der leider nach dem Kompressionstest als mit echtem Motorschaden gen Sydney fuhr. Weiterhin Dean, dem netten Engländer mit seinem gigantisch guten Pajero – gut bis auf das Thermostat und den Kupplungsnehmerzylinder. Nicht zu vergessen die englischen Jungs, deren Karre nach einer Woche Besitz kapital verweigerte. Der herbeigerufenen Mechaniker kalkulierte: 80 Dollar Abschleppen, 220 Dollar Zündverteiler, vier Stunden Arbeit. Ob sie in der Zeit wohl die defekte Verteilerkappe entdeckt hätten? Die Truppe kam mit 50 Dollar fürs Teil davon und nannten mich ihre "You safe our trip queen", was mit natürlich immernoch freut. Gestern kam dann noch ein Frontschaden rein, Laufzeit zum Arbeitsplatz 20 Sekunden. Mario arbeitet tagsüber an einer Tanke als Mechaniker, also bleibt mit das Camp-Geschäft.

Über die Osterfeiertage ging es für uns nochmal Richtung Brisbane, weil hier in BB ein Bluesfestival stattfand und wir keine Lust hatten 36 Dollar pro Person und Tag auf dem Campingplatz zu latzen, nur weil zehn Kilometer weiter ein paar Bands spielen. Unser erster zwei Tage Stopp hieß Kingscliff, ein Kaff mit abartig geilem Strand und einem prima Umsonst-Schlafplatz. Strand, Sonne, Meer, perfekt zum Osterfest. Den Osterhasen gibt es übrigens wirklich. Er hat unser Ei 70 Kilometer westlich von Brisbane versteckt. Und wir haben es gefunden. Es ist grau, es ist alt – und verdammt schön, trägt den Namen Ford Falcon Futura und gibt uns nun die Aufgabe – wie bringen wir diese Beauty nach Deutschland, bzw erstmal weg von dort wo er noch wohnt. Übrigens danke, dass Du, lieber Leser bis hierhin durchgehalten hast. Ich bin gleich fertig. Fertig heißt auch fertig. Am 31 Mai fliegen wir zurück. Eigentlich finde ich Motzerei ja grundsätzlich unsexy, aber den ADAC würde ich als Reisebüro nicht unbedingt weiterempfehlen. Die abgemachten 50 Euro p/P für eine Umbuchung des Fluges versechsfachten sich, wir mussten unsere Reise auf eigene Faust umorganisieren und haben uns dazu entschieden den deutschen Sommer, unsere Familien, unsere Freunde – natürlich auch die mit zwei und vier Rädern schon etwas früher als angedacht wieder zu sehen. Und so schön es hier auch ist, es ist die beste Zeit um "see u later" zu sagen.

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Kapitel 11 - Egon beim Show & Shine, Fencing und Abfahrt

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- Hier gehts zum alte Zäune einsammeln Video

Aus einer Woche sind mittlerweile vier im Haus in der Pampa und Arbeiten auf der Farm geworden. Wir haben ne Menge gelernt. Zum Beispiel wie man 250 Quadratmeter Land in Brand steckt oder wie hartnäckig ein Toyota Land Cruiser ist. Vergangenes Wochenende fand dann noch das große Highlight des Monats statt: Das Swap Meet in West Wyalong. Gut, nicht riesig. Aber immerhin mal was anderes als derweil grüne Wiesen. Vor lauter Freude sind wir schon einen Abend früher hingefahren und haben wie erwartet einige Gleichgesinnte getroffen. Wie immer und überall, wenn es um Altmetall geht. Ein Glück.

Tags drauf nahm Egon dann beim Show & Shine teil. Also er stand im Line up der Teilnehmerfahrzeuge. Große Sache. Die meisten Gäste fanden aber vor allem die Tatsache, dass wir überhaupt so ein Auto zum Reisen nutzen am Unglaublichsten. Um drei Uhr Mittags, nachdem man mit gefühlt jeder Person vom Ständchen-Betreiber bis zum Fritten-Bräter bekannt waren, war es dann auch gut. Zum Abschluss sollte es dann noch einen gemütlichen Schlapp durch das beschauliche Städtchen West Wyalong geben. Zugegeben, es war wirklich top. Mal abgesehen von der betonierten Straße ist die Neuzeit hier noch nicht so ganz angekommen – mal abgesehen von dem Einkaufszentrum in dem wir unsere Lebensmittelvorräte erweiterten.

Freitag darauf war schließlich unser letzter Arbeitstag. Zugeben, auf diesem Feld sind mehr Ideen in unseren Köpfen gewachsen als Grashälmchen auf dem Boden. Aktuelles Objekt der Begierde: Radiergummi Racing. Unser neuer Teamname. Mehr dazu in Bälde.

 

Zum Abschluss gibt es für Euch noch ein Video vom Fence Picking (Zäune sammeln) und ein paar Bilder in der Galerie.

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Kapitel 10 - Arbeiten und der 100 Kilometer Einkauf

- Spezial: mit lumpigem Video

-> hier gehts zum Video

-> hier gehts zur Fotoshow

Ich habs mir vorgenommen. Und tatsächlich halte ich es ein, den Blog etwas zeitnaher zu aktualisieren. Das klappt deswegen so gut, weil dank Marios eiserner Hartnäckigkeit ein Job plus Haus für uns herausgesprungen ist. Wir wohnen jetzt auf gut deutsch am Hinterteil des Hinterzipfels und haben ne Menge Zeit. Zumindest am Wochenende. Unter der Woche kommen wir folgende Tätigkeiten nach: Wir reparieren und bauen Zäune für Schaf und Kuh-Koppeln. Zweitere Vierbeiner dürfen wir auch füttern. Und das sieht dann so aus, dass man mit einem Toyota Land Cruiser, Baujahr ca 1980, genaue Laufleistung 625654 Kilometer , plus einem fett beladenen Anhänger etwa 30 Kilometer über Äcker pflügt, um dann die "richtigen" Kühe mit frischem Heu zu erfreuen. "Unsre sind die braun-weißen, die braunen und die weißen", hat uns der Boss erklärt.  Eine schöne Aufgabe, weil sich die braunen, weißen und braun-weißen Kühe immer ganz arg freuen wenn wir mit dem Heu kommen. Dann schlappen sie zu hunderten aus allen Himmelsrichtungen herbei – manche schneller und manche auch ein bisschen langsamer. Ein weiterer Tätigkeitbereich, der unsere vergangene Woche fast ausschließlich eingenommen hat ist Stick-Pcking. Das läuft so ab, dass man mit dem Toyota Land Cruiser, Baujahr ca 1980, genaue Laufleistung 625690 Kilometer , plus einem leeren Anhänger über 250 Hektar Land fährt und Stöcke sucht. Hört sich einfach an, ist es auch. Dennoch körperlich nicht ganz ohne, weil einer oder eine immer auf dem Anhänger hocken oder stehen muss um das ungeliebte Geäst auf dem hoppeligen Acker zu finden.

Einmal in de Woche fahren wir nach Forbes, das liegt etwa 50 Kilometer nördlich von unserem Heim im Nirgendwo, um dort Lebensmittel zu erstehen und richtig auf die Kacke zu hauen. Glücklicherweise gibt es ja fast in jedem Nest ein Auto-Museum, auch in Forbes. Der Besuch am Samstag galt als absoluter Höhepunkt der Woche. Wie zu erwarten war, handelte es sich auch im Auto Museum in Forbes um eine beachtliche Sammlung auf überschaubarer Fläche. Mehr als zwei Räume gabs bisher noch nicht (Bathurst war mit zwei Ausstellungssäälen das Umfangreichste). Dennoch lohnt es sich jedes Mal, weil die meist privaten Sammlungen vom Vorkriegsmodell bis zum hart gepimtem Ausstellungsstück etwas zu bieten haben, nicht so "Gerade" wie bei bei uns. Soweit, ich lade mal ein paar Fotos hoch und ihr könnt Euch das Forbes-Auto Museum von Deutschland aus anschauen. Geil. Gleich wieder was zu tun am Wochenende. Soweit, sonnige Grüße aus dem derzeit warmen Outback.

 

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Kapitel 9 - Egon, Sydney und weg

(Woche 13+++)

jaja, ich weiß es sind schon wieder ein paar Tage ins Land gegangen seitdem wir uns zuletzt offiziell gemeldet haben. Und ums ganz einfach zu machen (für Euch und für uns) mache ich dieses Mal eine Diashow im Blog.

Click here to the photo-gallery, comments in german and english

 

Um dann doch noch was schriftliche abzuliefern. Zuerst Diamond Creek, dann Sydney, mit Umweg über Wilsons Prom, DEM National Park schlechthin, aber leider nicht dem verlassensten. Genau, dann Sylvester in Sydney und die Tage darauf in den Blue Mountains. Anschließend ging es zurück nach Sydney um die Karre, die dann doch den Namen Bügel bekommen hat, zu verkaufen. Nach der Rückkehr nach Melbourne sind noch einige, wenige Tage vergangen bevor Yasie und ich mit dem Chef von hirakombi zur Great Ocean Road aufbrachen um dort einen liegengebliebenen Leihfahrzeug zu reparieren. Nachdem das erledigt war (Schwimmer abgesoffen) verbrachten wir ein paar Mädels-Tage in Apollo Bay, danach wieder in DC.

Yasie verfolgte im Anschluss ihre Pläne gen Ostküste zu reisen und wir nach einer offiziellen Zulassung für den EJ. Hartes Brot, in etwa mit der Hartnäckigkeit einer H Abnahme mit Sonderzulassung von speziellen Felgen, Fahrwerk etc zu vergleichen. Aber wir haben es geschafft und DC flott verlassen. Um dann in Williamstown (einem Nebenort von Melbourne) zu verweilen. Ein schönenes Geschäft ist uns mit dem Umbau eines defekten Hillux Motors reingelaufen. Und dann waren da noch Thomas und Jason, die uns das Verweilen zum Vergnügen gemacht haben. Nun gut, nachdem wir endlich die Weiterfahrt fest im Auge hatten, strandeten wir via heißgelaufener Karre in Shapparton.

Anbei, unser EJ heißt jetzt Egon Jäger, weil er nicht nur Initialien haben sollte. Naja, und dort in Shepparton gabs ne Menge netter Menschen um die 60. Neben den Jungs von Natrad bekamen wir Besuch von ner ganzen Schaar Nachbarn und derer Heiligtümer. Einer von denen sagte uns wir sollen zu Noel fahren -und das haben wir gemacht. Noel ist vor nicht allzu langer Zeit die Isle of men gefahren und will nächstes Mal mit zwei alten Suzuki-Böcken anreisen, davor noch nach Spa. Noel sagte uns wir sollen mit unserem alten Holden doch mal zu George fahren. Das haben wir gemacht. George heißt mit Nachname Coad. Der Name war uns schon ein bisschen geläufig, weil wir ihn bei Besuchen in Automusen aufgeschnappt haben. Und jepp, es war einer der Brüder. Nächst der Legende und seiner lieben Frau Mary bekamen wir auch noch Unterkunft, Kost und am Ende sogar noch eine Schraubmöglichkeit, inklusive Teilen. Soviel Gastfreundschaft war wirklich unglaublich und man sollte sich ein Stückchen davon mitnehmen. Letztendlich kamen wir nach drei Nächten weg aus dem Paradies der Historie, des Rennsports und der Liebenswürdigkeit und befinden uns jetzt auf dem Weg Richtung Norden, parallel zur Küste. Das Inland hat doch so viel Schönes :-)

 

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Kapitel 8 - Endlich Arbeit

(Woche 8+)

Nachdem wir in Adelaide aktiv mit der Suche nach einem Job begonnen haben, mussten wir feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Also haben wir das gute Internet bemüht und sind auf eine Anzeige von Thomas aus Melbourne gestoßen. Oder besser auf die Silhouette eines T2b. Angerufen, nachgefragt. War nix, weil der gute Thomas jemanden zum perfekten Finnishen eines Anhängers auf T2b Basis, der wiederum als mobile Küche dienen sollte, suchte. Aber er vermittelte uns an George, der könnte was haben. Also sind wir aufgebrochen von Adelaide nach Melbourne, natürlich über die Great Ocean Road und mit einem klaren Ziel. Das Geelong Rivival, ein Autotreffen mit Show, Markt und 1/8 Meile in der Innenstadt. Sogar einen Campingplatz haben wir uns gegönnt um möglichst nah am Geschehen zu sein. Schon die entgegenkommenden Fahrzeuge versprachen Gutes und wie könnte es anders sein, wir wurden mit allerhand potentem Stahlwerk beglückt. Weiterhin gab es das ein oder andere Auto, das wieder einmal mit Straßenzulassung am Start war. Wen bocken denn bitte Bremsfallschirme am Heck? Herrlich. Zum ersten Mal gönnten wir uns auch Speis und Trank ausser Haus – also gekauft. Fish and Chips sollten es sein. Neun Dollar der Satz, keine wirklich vollwertige Nahrung, aber das konnten wir dann am Abend mit ordentlich Salat wieder rauskauen.

Ansonsten war das ganze Spektakel gar nicht ganz so spektakulär, weil es den deutschen Treffen doch recht nah war. Nur größer und die Kärren definitiv radikaler.

Am Montag machten wir uns auf den Weg gen Melbourne, besser Diamont Creek, wo wir nebst vielen alten Campern auch auf den Besitzer George trafen. Ja, Arbeit hat er. Wir schlugen ein – und fragten uns massiv, wie auf einer Wiese und in einem alten Schuppen Restaurierungsarbeiten statfinden sollen. Tag 1 war unser Probetag, Motor raus, Motor rein am Kunden-Käfer, noch ein bisschen Kleinkram. Und ja, es ging. Tag zwei brachte heftige Schauer und wir nutzten das miserable Wetter um die Scheune aufzuräumen – oder hierzulande die Werkstatt. Nach acht Stunden war Land in Sicht, Teile und Werkzeug sortiert. Übrigens verdient George auch sein Geld damit T2 Busse zu vermieten. Hireakombi.com.au heißt die Seite. Nachdem wir nun die erste knappe Woche hier sind, muss man sagen, dass sich der Horizont weit geöffnet hat, in etwa so weit wie die Wellblechpappe beim Sturm gestern vom Dach unserer Werkstatt geflogen ist. Ja, es geht so ziemlich alles, man muss nur suchen :-)

 

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Kapitel 7 - Die Reise und andere Katastrophen

(Woche 4,5 - 8)

Nach langer Abszinenz möchten wir Euch mal kurz – oder auch eher lang- auf den Stand der Dinge bringen. Einfacherhalber fange ich jetzt mal beim aktuellen Ist an. Wir sind in Adelaide. Adelaide hat einen riesen Vorteil. Hier ist es warm. Und es gibt Leute – ja sogar nach 19:00 Uhr auf der Straße.

Autotechnisch geht auch richtig was. Wir sitzen derweil am Hafen bereits erwähnter Stadt und es genügt einfach nur zu warten. Da kommen sie, die schicken Falcons mit der fetten Hutze, die Käfer, die Sambas, die Amis und natürlich die Holdens. Und für jeden Geschmack ist was dabei. Ratten gibt es häufig, aber es scheint als ob die Aussies mit Dollars in der Tasche gerne ein bisschen mehr Leistung haben und ein bisschen mehr Lack. Wobei man im Detail dann häufig den Unterschied zwischen Restaurationen in good old Germany und hierzulande fehlt. Der schlimmste Graus bauscht sich häufig beim Betrachten von Spaltmaßen auf. Aber genug der Details. Auf jeden Fall ist Leistung gefragt. Als wir vor wenigen Tagen Richtung Adalaide unterwegs waren, stolperten wir wie könnte es anders sein über den Adelaide Racetrack. Nachdem wir die 25 Kröten für das verspochenen Dragrace gelatzt und gleichmaßen nicht verwundert über eine Enttäuschung gewesen wären, bot der recht renovierungbedüftige Track doch so einige Attraktionen. Völlig neu waren uns meterlange Burnouts, gefolgt von 6er Zeiten auf der viertel Meile. Schön war auch der Latsch durchs Fahrerlager inklusive Pläuschchen hier und da. Die härteste Erkenntnis war und ist, das ne Menge von diesen massiv übermotorisierten Teilnehmer-Fahrzeugen Street-legal unterwegs sind. Gerne mit V8 im Holden Torado bei 1200 Kilo, 600 PS – geiler Scheiß. Später sind wir dann auf "Marc with the black Camaro" gestoßen Sein Sohn hatte uns zu ihm geschickt, nachdem wir nach einer Do-it-yourself-Garage gefragt hatten. Naja, Marc war hilfsbereit, gab uns eine Nummer und sagte: Just say, you`ve got the number from Marc with the black Camaro. Gesagt, getant. Wir wollten eigentlich nur ein Plätzchen um unseren maroden Bremsschlauch zu reparieren – und gerieten an wohl eine der fettesten Klitschen in Australien. Die Jungs von THC warten sechs Autos der Rennserie V8. Ziemlich neuwertig, aber dennoch beerkenswert und by the way konnten wir uns gar nicht satt sehen an fetten Motorumbauten, Oldies (in Komplettretso) und so weiter. Wir durften vor dieser, wohl einer der anerkanntesten Werkstätten hier zu Lande schrauben, bekamen eine umfangreiche Führung und Mario ist weiterhin schwer verliebt. Zum Schluss durften wir sogar duschen. Eine warme Dusche zu bekommen ist das einzige ersthafte Problem während so einer Reise, haben wir festgestellt.

Ein weiteres Highlight, nachdem wir die Nacht auf dem Parkplatz des Racetracks verbrachten ereilte uns gleich am nächsten Tag in der City. Mittendrin stolperten wir über ein VW Oldietreffen. Ganz klar, da muss man hin Und so endeten unsere Suche nach der Tourist-Information mit einem gemütlichen Schlapp durch die Reihen. Summa sumarum kann man sagen, dass sich die Australischen Treffen nicht von den europäischen unterscheiden. Natürlich haben wir wieder eine Menge nette Leute kennengelert und dabei erfahren, dass Tiefgang trotz KEIN-TÜV zum Problem werden kann. Also doch nicht alles so easy und street-legal wie vorerst erhofft. Dafür haben wir die Käfer/Porsche-Umbauvariente Ascort kennengelernt, ein fantstisch schönes, in Australien gefertigtes Fahrzeug. Nur 15 Mal, aber immerhin. Neun gibt es noch, zwei sind derweil angemeldet. Und dazu noch die Erkenntnis, dass es auch hhier good old German Work gibt. Ein alter Mann stellte sein Brezel- Projekt vor. Einer von zwei 1945 nach Australien importierten wagen – bestellt vom Staat. Glücklicherweise ist der jetzige Besitzer auch Porsche-Spyder-Restaurator vom Feinsten. Ich habe etwa 20 Minuten Bilder geblättert und Schweißnähne studiert. Und ja, dieser aussergewöhnlich Brezel hat den richtigen Mann an seiner Seite. Golf 1 technisch gabs es auch etwas zu sehen, aber nur einen, von dem man sagen könnte das er echt gut ist. Der Rest von der Bagage waren Ratten – oder aber geschönte Ratten. Ähnlich sah es bei der T1 Gruppe aus. Ein wirkliches Top Auto (ja mit perfekten Spaltmaßen) stand allerhand Graus gegenüber. Auf den ersten Blick geiler Scheiß, auf den zweiten Leichen. Soweit von Adelaide.

 

Was davor geschah:

Ich wollte die ganze Zeit los und einzige Hpürde war Marios Job. Also gabs die Pistole auf die Brust: Mittwoch fahren wir. Ok, Mittwoch begann mit Packen, Aufräumen und mal wieder ein paar Sachen an der Karre fixen. Inklusive des bereits von mir erledigten Schlafzimmer/Wohnzimmer/Küche-Umbaus auf 135x180. Tatsächlich schafften wir den Absprung. Zwar erst gegen 16:00 Uhr, aber immerhin. Dank der App Wiki Camps hatte ich (damals noch mit Internetempfang) Zugriff auf alle verfügbaren und legalen Campingplätze. Nachdem die Kommentare allerdings: "Chrystal-Math Dealers and Junkis at this place" wiedergaben, fuhren wir weiter durch die uns so abgeratenen Nacht und erreichten Peppermint Grove Beach, vielleicht 300 Kilometer südlich von Perth. Ein Kaff dessen Weg Känguhrus kreuzen und nur etwa vier Einwohner nach Sonnenuntergang (ca 17:30) auf der Straße sind. Wir vebrachten unsere erste Nacht auf einem Parkplatz am Strand mit reichlich flauem Gefühl in Magen, aber gleichermaßen dem guten Gefühl endlich auf Reisen zu sein. Am nächsten Tag machten wir uns auf nah Margarets River- ein Ort der uns starkt empfohlen wurde. Ein verschlafenes Kaff mit einigen Läden und viel Charme. Für uns ein Zwischenstopp und der Fund eines tollen neuen Kleides für mich und einer Sonnenbrille für Mario. Außerdem hatten wir einen Snack neben einer alten Lokomative Namens Kate, die wiederum die Attraktion für spielende Kinder im nächstgelegene Park war, danach sind wir gefahren, gefahren und weitegefahren. Bis in die tiefe Nacht. Der Grund war, dass wir uns ein bisschen geziert haben irgendwo im Nirgendwo zu übernachten uns bis nach Walepole. Dort haben wir auf einer super ungemütlichen Parkplatz gepennt – daneneben stand ein Schild auf dem stand, dass wir 1200 Dollar Strafe bezahlen müssen fürs Camping. Aber scheiß drauf, es gab Licht und das Kaff, dass enorm klein war, war größer als alle anderen zuvor. Am nächsten Tag wecksten wir das Zündschloss des Petrol gegen 7:30 Uhr und machte uns auf den Weg in den Franklin South National Park, da wollte Mario hin um dicke Bäume anzuschauen. 15 Dollar Eintritt waren zünftig, aber die Erfahrung sollte sich lohnen. Man latsch nämlich nicht nur auf dem Boden rum und glotzt dicke Stämme an, dort ist ein Brücke gespannt über die man gut 30 Meter in die Tiefe blickt. Da wir beide wackelige Sachen nicht mögen,war alleine der Gang auf die Brücke echte Überwindung. Und zwar deswegen, weil diese von den Bäumen gehalten und durch Spannseile fixiert wird. Es war recht windig an dem Tag und so schwang die Brücke wie sie wollte von rechts nach linkts. Und das alles in einer Höhe in der man sich schwertut ein rosa eingefärbtes Eichhörnchen am Boden zu erkennen. Wir waren glücklich darüber überlebt zu habe und entspannten am Kfz, neben dessen sich ein weiterer Petrol eingefunden hatte. Mit den Fahreren warenwir dann gleich dicke. Zwei Mädels, ein Tüp. Komische Kombi und noch viel krasser, nachem wir erfuhren, dass es sich bei den beiden Damen um die Ex und die aktuelle Freundin handelte. Aber egal, wir verstanden uns auf Anhieb so gut, dass wir Nummern tauschten und beschlossen uns gegenseitig über warme Duschen auf dem Laufenden zu halten. Wie bereits erwähnt ist die warme Dusche das einzige erstzunehmende Problem auf so einer Reise. Unser Weg führte uns in den Fitzgerals River National Park, indem wir fast mehrere Känguru mitten am Tag unter die Räder bekamen, bevor wir feststellten das der Park mit schönen Tracks ausgestattet ist.

Wir hatten uns derweil schon auf so manchem Track versucht, aber da war nix dabei wo man man mit einem augelutschen Original-Fahrwerk nicht auch drüber gekommen wäre. Aber dieser eine Track (zwei waren geschlossen, einen nicht gefunden), war genau das was wir erwartet haben. Tiefer Sand, harte Steine und kein Schwein, das einem hilft. Wäre auch gar nicht möglich gewesen bei der Enge. Harte Maloche für lumpige drei Kilometer und gleichwermaßen die Erfüllung unserer Träume. Dummerweise fing der Regen an ich zu ergießen und das macht diese eh schon schwierigen Straßen zu Albträumen. Kein Empfang, auch nicht hinter dem nächsten Busch. Wir suchten alo nach einem netten Plätzchen zum Verweilen und strandeten in Albany. Ja, da gibt es sogar einen Flughafen und demenstprechend auch viel Touris und Traveller. Wir erbrachten zwei Tage auf einem Parkplatz mit warmer Dusche (nur fünf Minuten) entfernt und genossen einen Rausch mit unseren Franzosen von den große Bäumen (wir hatten ihnen von den warmen Duschen für umme geschrieben und sie waren nach gekommen) und weiteren Franzosen. Danach möchte ich gar nicht weiter über das allabendliche Schlafritual berichten, denn wir hatten unsere Ängste abgelegt irgendwo im Nirgendwo mit Niemdandem zu verbringen und wenn wir müde würden gings mal eben links ran. In Esperance teilte uns die sehr freundliche Damen bei der Touri-Information mit, dass es einen 4 Wheel DriveTrack am Strand gibt. Aber die Ausdrucke mit der Wegbeschreibung waren so lumpig, dass wir uns durchfragen mussten und erst nach über einer Stunde am Strand angekommen waren. Zudem war auch noch Flut und wir musste umkehren. Oder besser: Wir hatten keine Lust unseren vierrädrigen Freund im Sand zu verlieren. Einmal ausbuddel (auf der Flucht vor dem Wasser reichte). Also machten wir uns nach einem weiteren Stopp-over auf den Weg Richtung SA- South Australia. Dazwischen liegt der Eyre Highwey, eine einspurige Straße die neben allerhand wechselnder Flora auch ne Menge tote Fauna zu bieten hat. Die tolle Idee auch dort bei Nacht ( ab 18:00 Uhr) Meter zu machen, endete in eine Fast-Zusammenstoß mit einem Wallebee – einem kleinen Känguru, einem auf Ex-Bier und der sofortigen Ansteuerung des nächsten Parkplatzes. Auf diesem Highway A1 besuchten wir noch eine alte Telegraphen-Station und über einen Umweg von 100 Kilometern Track eine alte Tankstelle inklusive Schrottplatz und zwei gruseligen Häusern in denen an auch schlafen darf. Wahnsinn, wer sich das antut. Aber ok. Ansonsten gib es nichts Spannenden zu sagen über diese nicht enden wollende Straße. Ausser, dass es nichts gibt und am Schluss eine Knock Out für Früchte und Gemüse. Wir dachten daswäre ist ein Schwerz, ist es aber nicht. Man darf diese Dinge nicht nach SA einführen, weil man man Angst vor dem Verschleppen von Fruchtfliegen hat. Unglaublich blöder Vorwand. Der Pförtner nahm uns vier Ämpfel ab, alles andere hatten wir bereits aufgegessen und die Apfel-Butzen auf dem Fenter geworfen um all die weggeworfenen Äpfel zu rächen und möglicht viele Ampfelbäum zu sähen. Das erste Kaff nach diesem Grenzpunkt heißt Ceduna. Für uns lediglich ein Pseudony für günstigen Sprit. Wir hatten wat gut gehaushaltet, aber dennoch einmal für 1,96 Dollar tanken müssen. Nun stand 1,54 Dollar auf dem Shild für unverbeleiten, lumpigen Kraftstoff. Schnäppchen. Außerdem betanken wir den Wagen mit neuer Frischkost und Bier. Die kommenden Tage schleppten wir uns ziemlich durch die Gegend, das Wetter war mal wieder miserabel, der Wind kalt. Der Niesel ekelhaft. Zudem wurden die Käffer immer kleiner, die Schrottplätze größer aber irgendwie alles nicht so richtig "Zum-Dableiben-Toll".Wir kürzten also ein bisschen ab uns erreichten Adelaide, die Stadt in der wir nun sitzen.

 

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Kapitel 6 - Klatsch, Klatsch, Bumblebee, der Schrottplatz und das erste Treffen

(Woche 3)

Keine Karre - Kühlschrank leer. Dramatisch.

Nachdem die Woche jetzt Feierabend macht wollten wir Euch noch den guten Ausgang des Kupplungsaustausches am stehenden Kraftfahrzeug mitteilen. Man muss sagen, obwohl die Grundvoraussetzungen nicht die idealsten waren, lief es recht gut. Eine Tücke neben der Bodenarbeit waren Ameisen, Asseln und Stachelpflanzen, die den Nissan als Dach über dem Kopf schätzten. Letztendlich ging das Projekt über die nichtvorhandene Bühne, auch wenn es etwas nächtliches Durchhaltevermögen forderte.

Die Kupplung, da gibt es nix zu schönigen, war echt hin, im Eimer, kaputt. Unsere neue, schweinegeile Heavy Duty Clutch - gesprochen Klatsch-  ist in wunderschönem Grün lackiert. Eine Schande, dass man verbaute Kupplungen nicht sehen kann. Aber wir fahren jetzt mit dem Gewissen, das es so ist.

Bei der Gelgenheit bekam die Karre auch gleich neue Beläge für die Handbremse, die war nämlich sogar für australische Verhältnisse verschlissen. Auf alle Fälle waren wir ganz schön stolz unter den mageren Voraussetzungen das Kind geschaukelt zu haben. Zumal ja noch eine weitere Clutch-Klatsch anstand. Nämlich die von Mario alias Bumblebees Arbeitskollege und unserem gemeinsamen liebgewonnenen Mitbewohner Sebastian. Die Aussies nennen Sebastian Sepp und fragen ihn gerne aus. Zum Beispiel warum die Deutschen den Krieg verloren haben, wo sie doch so sauber arbeiten. Auch Kommentare zum Führer sind nicht selten, man geht hier mit der Deutschen Geschichte etwas - nennen wir es humorvoller um - als bei uns.

Wie bereits erwähnt müssen alle Arbeiter - zumindest die handwerklichen - so ein neongelbes Hemdchen tragen. Ich habe mir den Wecker auf 5:45 Uhr gestellt um extra für die Welt dieses tolle Bild von Mario zu schiessen, leider kommt das Neon nicht so gut rüber. Aber es ist echt grell, ich schwörs.

 

 

 

So, und weil ich ja eh Zeit habe und den Tag sinnvoll füllen möchte, hab ich für Martins Kumpel, der wiederum auf Bali lebt, und für den Martin seinen Commodore V6 verkaufen soll, die Bremse an dem Kombi gerichtet. Ein schönes Geschäft und ich finde Holden ja sowiso ein sehr spannende Marke, wie Opel nur anders.

 

 

 

 


So, jetzt da die Karre wieder lief, konnten wir mal wieder zum Alkoholladen fahren und Bier kaufen. Weil Biertrinken draußen nicht so gerne gesehen ist, haben wir das Naschrohr "verkleidet, um es halblegal am Strand zu genießen. Apropos Verkleiden, Martin machte sich auf den Weg zur Halloween-Party. Daher das zauberhafte Bild.

 

Wir waren zu fertig, weil wir den Tag über freundlicherweise bei Marios neuem Chef an der Hebebühne zu Gange waren. Klatsch 2 war dran. Suchbild: Wo ist das Auto?

Bei der Gelgenheit habe ich mich ein bisschen vor Ort umgeschaut und einige hübsche Eindrücke sammeln dürfen. Die hauseigene Tanke zum Beispiel. "Funktioniert alles", wurde mir bestätigt. So richtig vertrauenswürdig sieht die ganze Sache nicht aus - zumal wir uns hier in einem Fachbetrieb - unter anderem - für Holzschnitzel befanden. Nun gut, auch Kupplung zwei marschiert wieder brav. Der kleine Blechverschlag mit der Überschrift Office ist übrigens eine Toilette.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg gab es dann gleich zwei nennenswerte Highlight. Das erste war ein echtes, lebendiges Känguhru. Bis dato haben wir etwa drei gesehen, aber die haben immer am Straßenrand "geschlafen" und sahen dabei auch immer nicht so richtig gut aus. Aber jetzt wissen wir auch wie ein Echtes aussieht. Sehr süß.Das andere Highlight war ein verlassener Platz im Wald. Den sieht man von der Straße aus gut und man muss da dringend rein laufen auf dieses etwas wilde Gelände und zwar, weil da eine Menge altes Blech steht. Unter anderem ein Datsun Homer. Wie geil, HOMER! (Ist die blaue Pritsche). Und dann gabs da noch ne ganze andere Menge von vor sich hin wesendem Zeug. Außer dem Homer waren alles eher Großprojekte für Könner und gleichmaßen Wohlhabene (weil man den Bock ja zu 90 Prozent wiederherstellen muss) dabei.

Zur Belohnung sind wir am Sonntag auf ein Holden-Treffen in Perth South gefahren. Wir wussten davon, weil wir eine Poster in der Mietwerkstatt gesehen haben und natürlich getilter Meinung waren, das man sich sowas nicht entgehen lassen darf. Es war "schon ganz cool", aber leider ein bisschen einseitig. Viele Buden aus den 60ern, aber gelinde gesagt präsentierte sich das vorgestellte Portfolio etwas monoton. Man hat sich etwas mehr Produktvielfalt erhofft. Aber gut. Gelohnt hat es sich definitiv. Ich werde in Bälde ein Fotogalerie für alle die es interessiert anlegen. Nachdem ich in Las Vegas nebst einer Leibesvisitation auch 60 Dollar Eintritt für ein Autotreffen über mich ergehen lassen musste, lag (ganz besonders bei den allgemeinen Preisen) die Angst vor enormen Ausgaben auf der Hand. Mit fünf Dollar pro Kopp hatten wir nicht gerechnet. Man möchte gar von einem Unterhaltungs-Schnäppchen schwärmen. Wir stellen fest: Der Eintrittpreis für ein Autotreffen ist unter gegebenen Umständen günstiger als ein Päckchen Tomaten. Und wie so oft standen die richtigen Knaller vor der Türe. Aber einer war dabei, der war der Favorit -> der. Ein schöner Start um in die neue Woche zu rutschen. In der sollte der Nissan endlich mal einen Ausbau bekommen, damit wir planmäßig gen Süden losziehen können.

 

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Kapitel 5 - Stopp & Go - Update

(Ende Woche 2)

Zum Dünenfahrkurs gibt es jetzt auch ein Video www.vidup.de/v/yu5FK/

Unser netter Vermieter und Mitbewohner Martin war auf eine Geburtstagsparty, 200 Kilometer nördlich von Perth eingeladen und wir durften mit. Patrycya hatte leider keine Lust mitzukommen, was uns im späteren Verlauf (leider) zu Gute kommen sollte. Nach knapp 40 Kilometern machte unsere Karre nämlich schlapp. Nicht, dass das was Neues wäre, denn so eine neue Karre verreckt ja gerne mal bei der ersten Testfahrt. Aber, dass eine Kupplung nach so kurzer Fahrt so massiv den Geist aufgibt, war was völlig Neues. Wir standen also an der Tanke. Was tun? Noch fährt er, weiterfahren, stehenlassen? Wir entschieden uns für beidens, Karre stehen lassen und in Martins Hilux weiterfahren.

Mario war ganz schön stinkig, weil unsere Karre nicht mitkonnte, schließlich sollte es der erste Langzeiterprobungstest inklusive umfangreicher Dünenerkundungsrunde werden.Martin lockerte die Situation auf, ich fand es eh nicht so schlimm. Und schließlich hatten wir so die Gelegenheit uns ein bisschen näher kennen zu lernen. Auch körperlich, denn das Hilux-Bänkchen ist eher was für drei sehr Kleingewachsene.

Am Strand angekommen, war die Laune wieder top. Mario fand bei einem Schlendergang ein altes Skateboard ohne Rollen - dafür aber mit der Aufschrift "Ford Racing", womit er wieder eine gute Beschäftigung hatte. Der Ritt durch die Dünen brachte uns den Respekt vor eben diesen bei, vor allem, nachdem wir uns einmal richtig kräftig eingebuddelt hatten.

Die Party am Abend war gekrönt von einigen Bieren (im Gesamtwert von etwa 80 Dollar), nebst enorm netten Menschen in der Blechhütte im Nirgendwo. Gar so im Nirgendwo, dass man kein Bild machen konnte, weil dazu ein Ultra-Mega-Weitwinkelobjektiv von Nöten gewesen wäre. Ziemlich wiederlich war die Erkenntnis, das es neben all dem Schönen auch verdammt viele Zecken gibt. Ich glaube, mit insgesamt sieben habe ich das Feld der Betroffenen angeführt - leider.

Sonntags, zurück an der Tanke wussten wir dann, dass unsere Parkidee die richtige gewesen ist. Keine zehn Kilometer später waren wir wieder auf den Hilux angewiesen, dieses Mal als Zugtier.

 

Nachdem die Karre nun wieder zu Hause war, stellten wir fest, das bei der Bodenfreiheit ein Kupplungswechsel auch ohne Aufbocken der Karosse möglich sein könnte. Gleich am Montag wurde das defekte Teil demontiert. Erneut besuchten wir den örtlichen Teile-Dealer und ja, gerade an diesem Montag war die Heavy Duty Kupplung für den Nissan Patrol Y60 best offer und für 270 Aussie-Steine zu haben. Klar, haben wir zugeschlagen. Seither steht die Karre auf dem Hof, weil wir noch keine entgültige Lösung für den Wiedereinbau gefunden haben. Zudem steht uns der gute Hilux mit immernoch nur 3x3 zur Verfügung und Mario hat kurzfristig einen Job als Sackfüller, Sackverpacker und Sack-auf Palette-Stapler ergattert, was den weiteren Reparaturverlauf erheblich verlangsamt.

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Kapitel 4 - Die Mietwerkstatt

(Woche 2)

Dummerweise, und das meine ich ernst, haben wir nicht unser komplettes Hallen-Equipment nach Aussie-Land verschifft und müssen uns derweil mit einem Ratschenset, ausgerüstet mit zehn Nüssen (maximale Größe 13) und diversen mehr oder weniger brauchbaren Schraubendrehern behelfen. Da liegt die Idee eine Mietwerkstatt aufzusuchen auf der Hand. Letztendlich hatte sich die Sache erledigt, nachdem man uns dort sagte, dass ein Tag indoor mit 150 Bugs (Dollar) datiert sei  - natürlich ohne Werkzeug. Das muss dann stundenweise dazu gemietet werden. Schnell kostet so eine kleine Schraubersession dann mal über 200 Kröten. Da kann man sich nach getaner Arbeit ja schier kein Bier mehr leisten. Dennoch möchte ich Euch die Eindrücke nicht vorenthalten, denn schön ist die Werkstatt schon. Vielleicht machen wir mal einen Rekord-Ölwechsel, einfach damit man mal dort gearbeitet hat.

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Kapitel 3 - Wäsche waschen, Plattfuß, Sandkasten und optische Akzente

(Woche 2)

Für alle die sich vielleicht nicht so ganz hundert Pro mit dem Thema Auto beschäftigen, uns aber trotzdem gerne mögen, gibts jetzt auch mal was.

Wir hocken hier in Perth. Bei einem früheren Bekannten von Mario, Martin, der wiederum seine polnischen Freundin Patrycja in Aussie-Land kennenlernte, mit ihr zusammenzog und zwei Jahre später uns aufgenommmen hat. Martin selbst fährt (für unsere Freunde die sich auch für Autos interessieren) einen schön abgefuckten Toyota Hilux Pickup, etwas höher, Two-Tone-Lackierung mit einem wirklich hübsch zweckmäßigen Interieur. Dieser Wagen sollte im späteren Verlauf noch eine nennenswerte Rolle spielen. Martin und Patrycja natürlich die ganze Zeit. 

Aber nun zurück zur Versprechung für die Nicht-Autobegeisterten. Wir waren waschen. Unsere eigene Waschmaschine, also die von Martin und Patrycja ging - so munkelt man - während eines Sturmtiefes kaputt. Wie per facebook mit meinem Kumpel Mick (vielen lieben Dank an dieser Stelle!), der seines Zeichens Meister auf dem Gebiet der waschenden Gerätereparatur ist, umfangreich besprochen, haben wir das Teil für nahezu irreparabel erklärt. Also machten wir uns auf den Weg in den nahegelegenen Waschsalon - nah natürlich nur, weil wir ja eine Karre haben. Es gibt (das war mir auch neu) übrigens einen Unterschied bei den Waschtabs zwischen Front - und Toploader. Da wir gar keines hatten, war das dann aber auch egal. Weil ein Waschgang fünf Dollar kostet und Mario den Salon so gar nicht geil fand, wasche ich seither von Hand. Ist auch günstiger. Ihr wisst schon.

Tags darauf waren wir auf dem Recyclinghof. Auch wenn man gar nichts kaufen möchte, es ist schwer. Wir machten uns auf die Suche nach Diversem, was für die geplante Reise von Vorteil sein könnte. Und da gab es Zeug, da würde so macher 60er 70er Fan wohl ein ganzes Flugzeug bepacken können.

Für 30 Dollar war die Ausbeute reichlich, Stühle (klar schön olschool), diverses Kochzeug, bisschen Stoffzeug zum Vorhänge schneidern und sogar eine Matraze. Richtig scheiße war allerdings die Schraube, die wir nach unserem gelungen Ausflug im hinteren linken Reifen des Patrol fanden. Jeder deutsche Tüv hätte den Reifen ziemlich sicher schon vor mehrere Jahren für tot erklärt, aber wir sind ja in Australien und da hält ein 15 Jahre alter, abgefahrener Reifen noch locker 20.000 Kilometer. Es gibt kein Bild, aber ich bin mir sicher, dass nahezu jeder Leser weiß, wie eine Schraube in einem Reifen aussieht.

Ebenfalls nicht bebildert - NO WORRIES MATE - wurde folgende Situation. Wir zum Reifendealer, Reifen montieren lassen, zurückgefahren, festgestellt dass keine Gewichte auf den Felgen sind, Schrauben nicht angezogen, Hass geschoben, drei Bier getrunken (Gesamtwert etwa sechs Dollar), am nächsten Tag wieder hingefahren. "Och, hab ich vergessen", hieß es. Und dann, jetzt kommt der Knaller: "Ja, würdest Du dann bitte nach dem Wuchen die Radschrauben auf Drehmoment festziehen, die waren locker". Antwort vom Reifenprofi:"Also wir haben keinen Drehmoment, wenn Du einen dabei hast, mache ich das ". Das hat uns echt vom Hocker gehauen. Reifenwerkstatt und kein Drehmoment??? Gibts ne Statistik wie viele Passanten von rollenden Rädern erwischt wurden?

Trotzdem hat uns der Ausflug was gebracht, denn auf der gegenüberliegenden Seite hat Mario einen seiner etwa 742 Traumwagen gefunden, allerdings mal wieder ohne 4x4:

Nachdem unser Patrol nun wieder frisch auf allen vieren war, wollten wir mal seine und natürlich unsere Geländetauglichkeit checken. Zwischenzeitlich konnte ich mich für den Namen "Bügel" für unseren Nissan begeistern. Mario fand Bügel blöd uns plädierte auf einen umfangeicheren Kosenamen, der bei Marios vorangegangenen Schützlingen immer dazu führte, dass man ihn sich nicht merken konnte. Ok, also nennen wir die Karre weiterhin Karre.

Martin führte uns auf seinen ganz eigenen Spielplatz. Wir lernten, dass ohne die auf zu gedrehntes Hubs Vorankommen nur bedingt und nur über wenige Zentimeter möglich war. Der Nissan schlug sich recht gut. Am Ende der Veranstaltung war Mario stinkig, weil ich den Berg weiter herauffahren konnte als er und Martin war stinkig, weil unser Nissan weiter kam als sein Hilux. Woraufhin man auch feststellte, das der Toyota nur noch einen 3x3, statt 4x4 Antrieb hat. Man wollte sich dem Problem dann zeitnah annehmen. Aus dieser Serie stammt übrigens auch das Foto ganz oben im Blog.

Nachdem wir jetzt also wussten, dass die Karre auch im Gelände einigermaßen vorankommt, sollte sie dabei auch etwas "anders" aussehen. Setzt man sich hier an die Strandpromenade - ich bin mir sicher in der Stunde fahren sicherlich mindestens 15 weiße Nissan diesen Baujahres vorbei. Diese Aussage basiert allerdings auf puren Schätzungen, denn an der Promenade sind wir noch nie gesessen (obwohl sie nur etwa 20 Gehsekunden weg ist). Zum anderen fahren wirklich sehr viele weiße Nissan Patrol Y60 rum, was bei dem hießigen Aufwand an Autopflege (wir erinnern uns an den Drehomentschlüssel) durchaus bemerkenswert ist. Egal, unserer musste anders aussehen und wir bedienten uns des bereits in Deutschland so häufig angewendeten Fusseltunings. Gut, günstig, hat was. Zugegeben war es für mich das erste Mal, dass es Scheuermilch und Bremsenreiniger bedurfte, um eine Lackoberfläche wenigstens einigermaßen zu säubern.

 

 

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Kapitel 2 - Kleine Inspektion an der Aussie-Karre

(Anfang Woche zwei)

Jetzt, da wir eine Karre hatten, konnten wir endlich in einen Ersatztteilladen fahren. Nicht nur den Ersatzteilen wegen, sondern auch dem Laden. So ein ausländischer Autoladen hat durchaus Reize. Wir verbrachten etwa vier Stunden in diversen. Hätten wir geahnt, dass wir noch ganz viele andere Gelegenheiten bekommen hätten - wer weiß, vielleicht hätten wir den Aufenthalt verkürzt.

Bei Repco konnten wir einige "überlebenswichtige Sachen" shoppen, für Bedarfsmittel wie Bremsenreiniger, Schleifpapier, Lack, Sicherungen und so weiter taugt auch der Supercheap Auto.

Grund für den Besuch waren übrigens auch diverse Missstände an unserem alten Bock. Die Australier (später Aussies genannt) haben zum Beispiel die fantastische Eigenschaft sich die Kühlflüssigkeit zu sparen. Ist ja nicht so kühl, dass man welche bräuchte, gell. Dummerweise rotten deswegen die Kühler und die ganzen Anschlüsse zusammen. Irgendwie verständlich wenn Metall auf pures Wasser trifft. Dann setzt sich der ganze Rost Gammel in den Schläuchen fest und wenn man drauf drückt knackt es wie wenn man leidenschaftlich mit dem Löffel auf eine Creme Brulee-Schicht klopft. In diesem Fall leider nicht so lecker. Esskultur steht hier aber eh nicht an oberster Stelle, aber dazu später.

 

Schade, dass man den Gammel auf dem Bild nicht so schön sieht, zum Veranschaulichen bitte UNTER die beiden Pils-Getränke blicken. So sieht  Rost-Wasser aus.

Am Beispiel Dach sieht man auch ganz wunderbar was der Transportr von nicht mit Süßwasser abgespühlten Surfbrettern anrichten kann. Harte Sache. Aber wie gesagt, es gibt ja keinen Tüv. Und weil man ja immernoch "total deutsch" ist, gönnt man dem Reihensechser auch noch ne neue Ventildeckeldichtung. Völlig übertrieben, aber man hatte ja sonst nix zu tun.

Der Vorbesitzer war der festen Überzeugung, dass das Fenster nicht runtergeht, weil es am Lautsprecher anstößt. Siehste ma, das war es nicht. Feder gebrochen, Feder rausgeschmissen, nun tuts wieder. Bisschen schwerer als original. Aber he, wir haben erst kürzlich für einen Eisbergsalat drei Dollar bezahlt, da kurbel man doch gerne etwas kräftiger.

Und hier noch einige Eindrücke aus der Serie: Welche Vorteile eine Bullbar (Rammbügel) hat.

Lässig aufsteigen, dann bei Bedarf einsteigen. Als Fußbekleidung eignen sich handelsübliche Schläppchen oder wer keine hat, schraubt barfuß.

Schrauberschläppchen gibts zum Preis von 1,5 Packungen Tomaten zum Beispiel beim Geschäft Big W (das hat sogar nach 18:00 Uhr noch geöffnet).

 

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Kapitel 1 - Die Suche nach ner Karre

(Woche 1)

Sodele, nachdem wir uns mit Dingen wie Bankverbindung, Telefonnumer und weiteren Dingen, die man eigentlich schon hat befasst haben, machten wir uns auf die Suche nach einer Karre.

Zugegeben, hier in Australien ist man echt hingerissen. Den fetten Ulta-High 4x4 oder eine coole alte Karre? In Anbetracht der Tatsache, dass wir uns mit einem Fahrzeug zumindest größtenteils beide bespaßen müssen, suchten wir nach einer soliden und vor allem natürlich billigen Basis. Wer für eine Packung Tomaten acht Dollar bezahlen muss, sollte wenigstens beim Kraftfahrzeug zur günstigen Alternative greifen.

Der olle Ford wäre uns natürlich am besten reingelaufen. Viel Platz, coole Front, V8 und - obacht - ein neuer Kühler (die Wasser-Problematik kommt dann später noch ein paar Mal vor). Manko: Kein 4x4 und damit leider nicht unsere Karre.                                

 

 

 

 

 

So etwas wie Fähnchenhändler für alte Autos haben wir gar nicht aufgetan. Es gibt nur die üblichen Gebrauchtwagenhöfe und die sind  - bei acht Dollar für die Packung Tomaten - nicht billig genug.

 

Letztendlich haben wir dann Carsales.com.au und gumtree.com.au durchforstet und einfach ein paar private Verkäufer angeschrieben. Vom ersten Anwärter, dem Toyota Hilux, gibts kein Bild. Wir hatten es ein bisschen eilig, weil der gute Mann den Wagen zwar zu uns nach Hause (by the Way aktuell North Beach) gebracht hat. Allerdings war der Sonnenuntergang da schon fast passiert. Das kaputte Lenkgetriebe haben wir trotzdem gefunden. Schade, der Sechszylinder Sound mit sanft durchgerostetem Auspuff hatte echt was (das wäre auch so geblieben).

 

 

Zum Zertvertreib sind wir mit dem Bus in die Stadt gefahren. Das war gar nicht so einfach und ohne Hilfe hätten wir weder herausgefunden, wo, geschweige denn ob, es sich um eine Bushaltestelle handelt. Nun gut, ihr seht den Swanriver, hochgelobt - aber dennoch eine braune Brühe - und den Belt Tower rechts, in dem wir nicht waren, weil es an Moneten fehlte. (Schonmal versucht ein bisschen Geld nach Australien zu überweisen?)

Ganz nett, aber ohne Karre konnte es nicht weiter gehen. Letzten Endes stellte es sich als richtig heraus keinen Tageskarte zu lösen, denn in der Stadt (leicht depressiv, weil ohne Auto) erreichte uns die Information, dass wir ein weiteres Fahrzeug besichtigen könnten. Über die Anfahrt möchte ich mal lieber nichts schreiben, sonst halten uns alle für absolut Bahnfahr-unfähig.

 

Letztendlich haben wir unseren Treffpunkt erreicht und Stuart stellte uns seinen alten Bock, einen Nissan Patrol aus 1991, vor. Ein Wagen ohne Rost wäre nicht in Frage gekommen, noch weniger als ohne 4x4. Beides hatte die Karre. Wir machten den Deal klar. Praktischerweise war der Verkäufer Fahrlehrer und wir kamen in den Genuss einer kostenlosen Fahrstunde, die zugegeben nicht ganz unangebracht war.

Eben so neu wie der Linksverkehr war uns, dass ein Auto keinen Tüv, sondern lediglich eine gültige Zulassung braucht. Stuart schlug vor, er könne das für uns erledigen. Nette Idee, wir hätten sicher wieder Stunden damit verbracht. Neben der Versicherung kommt dann noch eine Kaufsteuer dazu, die sich wiederum am Kaufpreis orientiert. Um diese so günstig wie möglich zu machen, hat uns der Patrol offiziell nur 1000 Dollar gekostet, inoffiziell waren es 2300 Dollar. Dafür gabs noch nen hübschen Ersatztank, reichlich Sicherungen, eine Straßenkarte von Perth und einen Zigarattenanzündermehrfachstecker. Unser Verkäufer hatte neben einer Frau und zwei etwas zurückhaltenden Kindern auch noch zwei wundervolle Pudel, die uns den Aufenthalt vor Ort unterhaltsam gestalteten.

Die erste Fahrt mit unserem neuen Gefährt ging dann erstmal zum Liquid Store, wo wir uns einen -oder auch mehrere Schlücke - Heimat besorgten um den Deal zu begießen. Zuvor hatten wir schonmal Bier gekauft - für 18 Dollar das Sixpack. Vier Sixpacks gibt es für 45 Dollar. Aber wie hätte man die transportieren sollen, ohne Karre? Aber das Thema hatte sich jetzt ja erstmal erledigt. Erstmal.